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Oper in drei Akten
Richard Wagner- Oper performt durch die Bayerische Staatsoper und 1995 aufgezeichnet durch den Bayerischen Rundfunk
Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg
Erster Aufzug:
Heinrich von Ofterdingen, geannt Tannhäuser, hat die Wartburg verlassen, um in den Armen der Liebesgöttin im Innern des Venusbergs als der in einer Sage der Thüringer Hörselberg bei Eisenach galt sein Glück zu genießen. Aus einem bacchantischen mit Nymphen und liebenden Paaren schreckt Tannhäuser plötzlich auf: er hat im Traum den Klang heimatlicher Glocken vernommen und sehnt sich nun aus dem Reich der sinnlichen Genüsse zurück zur Sonne und zu den lichten Farben der Erde. Die Göttin ist gekränkt und verlangt von ihm das Lob der Liebe. Tannhäuser preist auch leidenschaftlich die Wunder der Venus, schließt aber mit der Bitte, ihn ziehen zu lassen. Vergeblich läßt Venus ihre Verführungskünste spielen, beschwört, warnt und verflucht ihn er aber reißt sich los, um nicht ihr Sklave zu werden. Sein Ruf Mein Heil ruht in Maria! läßt Venus und den Hörselberg auf einen Schlag im Nichts versinken.
Tannhäuser sieht sich in ein lichtes Tal nahe der Wartburg versetzt. Ein junger Hirte preist den Frühling und reuige Büßer ziehen als Rom- Pilger an ihm vorüber. Ihr Gesang ergreift Tannhäuser tief, er sinkt zu einem Sündenbekenntnis auf die Knie. So finden ihn Landgraf Hermann und seine Ritter bei der Rückkehr von der Jagd im Gebet versunken. Freundlich geben sie ihm zu verstehen, daß sie ihn wieder in ihren Kreis aufnehmen wollen, den er einst hochmütig verlassen hatte. Tannhäuser wehrt ab. Erst als Wolfram den Namen Elisabeth erwähnt und ihm schildert, wie sehr sein Weggang sie getroffen hat, zeigt er sich gerührt zur Heimkehr auf die Wartburg bereit.
Zweiter Aufzug:
Glücklich über Tannhäusers Rückkehr begrüßt Elisabeth jubelnd die Sängerhalle, die sie seit seinem Weggang nicht mehr betreten hatte. Dem ihr zu Füßen stürzenden Tannhäuser schildert sie den tiefen Eindruck, den seine Lieder auf sie ausübten. Ihre Verwirrung und seine Verzauberung lassen beide die gegenseitige Liebe ahnen. Wolfram, im Hintergrund Zeuge der Szene, erlebt das Ende seiner heimlich gehegten Hoffnungen auf Elisabeths Zuneigung. Ihrem Onkel vermag Elisabeth ihre Liebe noch nicht zu gestehen, und der Landgraf, der ihre Verwirrung wohl bemerkt hat, verspricht seiner Nichte, ihr Geheimnis erst beim bevorstehenden Sängerfest durch die Kunst lösen zu lassen.
Der Landgraf begrüßt die Edelleute und Teilnehmer des Sängerwettstreits und gibt das Thema bekannt: die Liebe. Wer ihr Wesen am würdigste besinge, dürfe von Elisabeth einen Preis seiner Wahl verlangen. Das Los bestimmt als ersten Sänger Wolfram. Er beschreibt die Liebe als klaren, unantastbaren Quell. Tannhäuser greift dieses Bild auf, preist aber die Erfüllung im sinnlichen Genuß dieses Quells. Walhter von der Vogelweide warnt: der Quell ist die Tugend, wer seine Leidenschaft daran kühle, beschmutze ihn. Tannhäuser antwortet heftig, er kenne Liebe nur im Genuß. Unter dem Beifall der Zuhörer entgegnet ihm Biterolf, die Liebe, Frauenehre und Tugend seien eins, ein unverbrüchliches Ideal, für das er kämpfe. Tannhäuser fragt ihn höhnisch, ob er überhaupt wisse, von was er rede, er habe wohl noch nie Liebe genossen. Da fällt Wolfram mit seinem Preislied ein, um die erregten Parteien zu beruhigen, aber Tannhäuser greift sein Lied auf und setzt es fort mit einem empathischen Gesang auf die Quelle alles Schönen, Venus, die Zuhörer damit aufs äußerste schockierend. Die Frauen bleiben nicht länger, die Ritter dringen mit den Waffen auf ihn ein, aber Elisabeth tritt dazwischen. Selbst tief getroffen, bittet sie um Tannhäusers Leben. Der Landgraf entscheidet, daß der Sünde fluchbeladner Sohn" sich den Pilgern nach Rom anschließen müsse, um vom Papst Vergebung zu erlangen.
Dritter Akt:
In einem Tal unter der Wartburg stößt Wolfram auf die vor einem Marienbild um die Rückkehr des begnadigten Tannhäuser betende Elisabeth. Ein Pilgerzug nähert sich, aber Elisabeth kann den Gesuchten nicht finden. In ihrem Schmerz fleht sie die Jungfrau an, sie zu sich zu nehmen.
Wolfram ist von Todesahnungen erfüllt. Sein Lied an den Abendstern ist ein letzter Abschied von seiner Liebe zu Elisabeth. Mit der hereinbrechenden Nacht kommt Tannhäuser allein den Pilgerweg herauf, müde und niedergeschlagen; er sucht den Weg zum Venusberg, denn in Rom hat er keine Vergebung gefunden. Von Wolfram voll Mitleid begrüßt, beginnt er zu erzählen: von seiner Büßerfahrt und Bußwilligkeit; daß der Papst ihn vernichtet habe mit dem Satz, für ihn gebe es so wenig Vergebung, wie der Stab in der Hand des Pontifex Maximus je wieder Bätter tragen werde. Mehr und mehr steigert sich Tannhäuser dabei aus der Enttäuschung zu wilden Verlangen nach Venus. Tanzende Nymphen erscheinen, dann wird die Liebesgöttin selbst sichtbar, freudig Tannhäuser begrüßend und lockend. Wolframs Ruf Elisabeth! bringt Tannhäuser zur Besinnung; Venus versinkt klagend. Das Tal wird in Morgenrot getaucht, ein Trauerzug nähert sich: man trägt Elisabeth zu Grabe. Vor ihrem Sarg bricht Tannhäuser mit dem Ruf Heilige Elisabeth, bitte für mich! tot zusammen. Junge Rom- Pilger bringen als Zeichen der Vergebung den gründenden Stab des Papstes. Tief ergriffen preisen alle Tannhäusers Erlösung durch die Fürbitte Elisabeths.
Mit René Kollo, Jan- Hendrik Rottering, Bernd Weikl, Claes H. Ahnsjö, Hans Günter Nöcker, James Anderson, Gerhard Auer, Nadine Secunde, Waltraud Meier, Johannes Pohl und die Soloists of the Tölzer Knabenchor. Regie: David Alden, Brian Large
Regioncode: 2, 5
Audiotracks: Deutsch
Untertitel (subtitles): Englisch/ Französisch/ Niederländisch
Laufzeit ca. 193 Minuten. DVD ist sehr gut erhalten.