Als Anfang der 90er-Jahre Techno immer größere Verbreitung fand, stießen die Produzenten schnell auf ein Dilemma. Einerseits galt die Musik als egalitär, es sollte keine Stars geben. So hatten die meisten Projekte keine wirklichen Gesichter, sondern wurden von anonymen Produzenten im Hintergrund gesteuert. Andererseits verlangte der etablierte Musik-Videomarkt nach Clips, mit denen sich die Musik verkaufen ließ. Was lag für die junge innovative Szene also näher als sich einer anderen neuen Szene zu bedienen und sich von Kreativen aus dem Computerbereich Videos erstellen zu lassen?
Waren die ersten Videos dieser Art noch eher Collagen, so wurden die Grafiken immer weiter verfeinert, ein besserer Fluss wurde hergestellt, die Abstimmung mit der Musik verbessert. Dabei war 3Lux nicht nur Vorreiter, sondern trug die Idee noch ein Stück weiter. Denn hier wurde nicht nur ein Drei-Minuten-Track visualisiert, sondern gleich ganze Mixes mit über einer Stunde Länge. Zur Musik von Künstlern wie Visions of Shiva, Resistance D, Dave Angel, Sven Väth oder The Orb entstanden Landschaften, Objekte, die sich im Beat bewegten, sich veränderten. Sicher ist 3Lux nicht so perfekt wie die Nachfolge-Serie X-Mix, und doch ist diese digitale Überarbeitung der ersten drei 3Lux-Mixes mit insgesamt 220 Minuten Musik und Visuals sowohl ein Meilenstein der Techno-Geschichte als auch der Computerkunst.
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