Die Oper, die als dramma giocoso, als heiteres Drama bezeichnet wird, zählt mit seinen komplexen musikalischen Menschen-Darstellungen zweifelsfrei zu den größten Schöpfungen der abendländischen Musikkultur. Die Inszenierung von Michael Hampe, der die Oper der Stadt Köln während seiner Zeit als Intendant von 1975 bis 1995 zu internationaler Geltung führte, stand in engem Zusammenhang mit einer großen Mozart-Repertoirepflege. Hampe zeichnet Giovanni als Außenseiter, der mit den Werten der herrschenden Gesellschaft kollidiert. Der Anspruch Mozarts und da Pontes, in ihrer Bearbeitung des zunächst umstrittenen Don Juan- Stoffes ihre eigene Zeit zu zeigen, in der kurz vor der französischen Revolution das ökonomisch und moralisch ausgehölte feudale Herrschaftssystem unmittelbar vor seiner Auflösung stand, bestimmt die Kölner Inszenierung in ihrer beeindruckend vielschichtigen Umsetzung des "Giovanni-Kosmos"
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