Wenn es seit Anbruch des neuen Jahrtausends auf der Musiktheaterszene irgendwo eine "Bearbeitung" gegeben hat, die von den Chronisten als handfester Skandal notiert wurde - dann die von Hans Neuenfels inszenierte Salzburger Festspielproduktion der Operette "Die Fledermaus" von Johann Strauß. Neuenfels, 1941 in Krefeld geboren und seit langem als "enfant terrible" der Theaterszene bekannt, war nicht der erste innerhalb der Rezeptionsgeschichte der "Fledermaus", der an ihrem Lack zu kratzen wagte. Diesmal gab es aber eben nicht nur eine unkonventionelle Regie, sondern auch gravierende Eingriffe ins Libretto. Neuenfels hat neue Dialoge geschrieben, Texte anderer Autoren einbezogen: Karl Kraus, Gottfried Benn, Hugo Ball. Dirigent ist der 1962 in Paris geborene Marc Minkowski, der mit seinen 1982 gegründeten "Musiciens du Louvre" zu den wichtigsten Repräsentanten der Originalklangszene avancierte und ein hochinteressantes Solistenensemble bei dieser außergewöhnlichen Produktion leitete.
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