Der spanische Gastarbeiter Abél wird schwer verletzt mit eingeschlagenem Schädel in einer Baugrube gefunden. Sein Bruder Paco kommt nichtsahnend einen Tag später nach Köln. Ohne Kenntnisse der deutschen Sprache muss er sich durchschlagen und wird schnell mit Vorurteilen konfrontiert. Nachdem er vom Kriminalkommissar, der die Untersuchung leitet, über Abéls Zustand informiert wurde, versucht er selbst, den Ereignissen auf den Grund zu gehen ... Dem 1968 mit einem Bambi ausgezeichneten Peter Beauvais (Die Ratten, Rückfälle) für Qualitätsfernsehen und durchaus sozialkritische Stoffe bekannt ist es gelungen, ein überaus realitätsnahes Bild der Situation ausländischer Gastarbeiter in der BRD der 1960er zu schaffen. Ständig mit Vorurteilen einer unfreundlichen Umgebung konfrontiert, leben diese zusammengepfercht in Baracken. Die Schilderung des offensichtlichen Mordanschlags auf den Spanier Abél und der folgenden Ermittlungen des Kriminalkommissars hält der Gesellschaft den Spiegel vor und zeigt schonungslos die Probleme der frühen Migranten, die als Neuankömmlinge in der BRD nach überhöhten Erwartungen oft bitter enttäuscht wurden. Eine interessante Milieustudie, viel mehr Sozialdrama als Krimi und überaus stark gespielt u.a. von Jürgen Flimm, später Theaterregisseur und Intendant. Der Unfall zählt zu den bemerkenswerten Beispielen der damals entstandenen Fernsehspiele und ist auch durch seine filmischen Erzählmittel ein spannendes Zeitdokument. (koeln-im-film.de)
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