Ich war neunzehn hatte am 01. Februar 1968 Premiere. Mit diesem Datum wurde die DEFA wieder zu einem Markenzeichen im Land. Konrad Wolf arbeitete hier das erste Mal mit Wolfgang Kohlhaase zusammen. Das Ergebnis war einer der wenigen großen Filme über das Deutschland 1945. Ich war neunzehn entwickelte sich zu einem Publikumserfolg für die DEFA. Man war von Film und Fernsehen doch ein anderes Bild gewöhnt, da oft die tatsächlichen Widersprüche und tragischen menschlichen Konflikte heroisch aufgehoben und verallgemeinert oder gar in einer manipulierten Fabel bagatellisiert wurden. (Gerhard Wolf)
Konrad Wolfs eigenes Kriegstagebuch bildete die Grundlage für diesen Film. Der Held Gregor Hecker, Leutnant der Sowjetarmee und emigrierter Deutscher, entdeckt Deutschland und die Deutschen zwischen dem 16. April und dem 3. Mai 1945. In der Ich-Form erzählt Gregor seine Erlebnisse. Erfahrungen und Entscheidungen in der Zeit des Umbruchs und des Erwachsenwerdens, politische Neuorientierung und Selbstfindung sind hier Konrad Wolfs Themen. Der Film löste viele Gespräche aus. Die historische und biografische Dimension des Jahres 1945 und seiner Vorgeschichte wurde für manchen erstmals wieder real aussprechbar, für viele junge Menschen erstmals erfassbar. Der Bild- und Erzählstil des Schwarzweiß-Films unterschied sich radikal von den vorangegangenen Arbeiten Konrad Wolfs und seines Kameramanns Werner Bergmann.
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