Robert Dühring ist angesehener Geschäftsmann in einer badischen Kleinstadt, sein Bruder Georg ein wegen der Vergewaltigung dreier Frauen verurteilter Strafgefangener. Robert hat Georg seit Jahren verleugnet, noch nicht einmal seine Verlobte Lisa weiß von dem Bruder. Doch nun muss Robert Georg nach Haftzeit und Sicherungsverwahrung bei sich aufnehmen und bei den ersten Schritten in die Resozialisierung begleiten. Georgs Anwesenheit lässt Robert um seine bürgerliche Reputation fürchten, macht Lisa Angst und löst bei den Bürgern des Ortes, auch bei engen Freunden von Robert und Lisa, Protest und Widerstand aus. Rasch gerät die Situation außer Kontrolle, im Ort macht sich geradezu Pogromstimmung breit. Robert ist überfordert, er will nicht riskieren, dass sein ganzes Leben auseinanderbricht. Aber er beginnt auch zu begreifen, dass Georg trotz aller nach außen getragenen Aggressivität eine zweite Chance zugestanden werden muss.
Die Zahl der Häftlinge in Sicherungsverwahrung hat sich in Deutschland seit den 1990er Jahren verdreifacht. Doch auch für Menschen, die schwere Straftaten begangen haben, gibt es ein Recht auf Resozialisierung und damit auf freie persönliche Entfaltung. Das Drama Ein offener Käfig wirft die Frage auf, wie es gelingen kann, einen Sexualstraftäter nach Verbüßen seiner Strafe wieder in Familie und Gesellschaft einzugliedern, wie der Anspruch von einem, der seine Schuld abgebüßt hat, aber wegen seiner Veranlagung und trotz aller Medikamente und Vorsätze immer auch ein Gefahrenpotenzial darstellen wird, und der Anspruch der Gesellschaft auf größtmögliche Sicherheit für ihre Bürger so gut wie möglich miteinander in Einklang zu bringen sind.
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