Im Jahr 1984 der internationale Erfolg seines Spielfilmdebüts DER KONTRAKT DES ZEICHNERS war noch nicht absehbar realisierte Peter Greenaway vier Fernseh-Experimente über vier amerikanische Avantgarde-Musiker.
John Cage zählt neben Schönberg sicher zu den einflussreichsten Künstlern der Kompositionslehre des 20. Jahrhunderts. Seine Londoner Aufführung eines Werkes zu Texten von James Joyce gab den Startschuss für diese Porträt-Reihe. Robert Ashley, nahezu zwei Jahrzehnte jünger als Cage, konzentriert sich in seinem Werk auf neue Formen von Oper und multidisziplinäre Projekte. Meredith Monk hat mit ihrer eigenen Stimme in wortlosem Instrumentalgesang neben Oberton- und Kehlkopfgesang auch bislang namenlose Stimmtechniken verwoben. Philip Glass wurde spätestens mit seinem Filmsoundtrack zu KOYAANISQATSI zum populärsten, zeitgenössischen Minimalmusiker und hat seitdem zahlreiche weitere Opern, Filmmusiken und Stücke geschrieben.
Greenaway wäre nicht Greenaway, wenn er nicht stets bewusst mit dem Medium arbeitete, in dem er sich bewegt. So sind seine Porträts dieser Musiker zugleich auch sein sehr eigener Versuch, die Formensprache des Fernsehens zu analysieren und als eigenständige für sich zu entdecken.
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