KUNST, RAUB, MACHT
1937 prallen Kunst und Macht in seltener Strenge aufeinander, was das Gesicht Europas für Jahrzehnte verändern wird. Zu Beginn des Jahres wurde die spanische Stadt Guernica von der deutschen Luftwaffe bombardiert. Am 30. Juni ergeht Goebbels Erlass »zur Aussonderung deutscher Volkskunst«, der Feldzug gegen moderne Kunst. Am 18. Juli weihte Hitler zu München das »Haus der deutschen Kunst« ein, einen Tag später wurde die Ausstellung »Entartete Kunst« eröffnet. Erwin Leiser befragt Kunsthistoriker, Händler, Zeitzeugen wie Willy Brandt, geht verschollenen Gemälden auf die Spur und zeigt die in Los Angeles ohne propagandistische Wandsprüche rekonstruierte Ausstellung »Entartete Kunst«.
Nach dem »Endsieg« wollte sich Hitler seinen Jugendtraum erfüllen, den Ausbau seiner Heimat-stadt Linz zur »schönsten Stadt an der Donau«. Als eines der zentralen Bauwerke wurde eine über 150 Meter lange Galerie geplant, in der »die größten alten Meister Deutschlands, Italiens und Hollands mit ihren besten Werken« vertreten sein sollten. Dafür ließ Hitler jüdischen Kunstbesitz beschlagnahmen, bedeutende Museen berauben und arische Volksgenossen zum Verkauf ihrer Werke nötigen. Erwin Leiser zeichnet diesem größten Kunstraub aller Zeiten mit über 5000 Werken nach.
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