Es ist der 5. Dezember 1872. Auf hoher See treibt ein scheinbar herrenloses Schiff. An Bord finden die drei Männer, die es abschleppen wollen, niemanden. Was ist geschehen? Wo ist die Besatzung? Und welches unheimliche Geheimnis birgt das völlig intakte Schiff, das von New York nach Genua unterwegs war? Hatte es mit dem mysteriösen Mann (Karl Walter Diess) zu tun, den Kapitän Benjamin Briggs (Hans Joachim Kulenkampff) an Bord geschmuggelt hatte, um ihn für 10.000 Dollar nach Marseille zu bringen? Oder spielte die Krankheit der Kapitänstochter Sophie-Mathilde (Marion Kracht in einer Kinderrolle) eine Rolle? Jedenfalls kam es an Bord der Mary Celeste zu mehreren verhängnisvollen Vorfällen, die eine tragische Ereigniskette in Gang setzte. Damit hatte unter anderem auch der rebellische Steuermann Albert Richardson (Herbert Fleischmann) zu tun Viele Legenden ranken sich um das berühmte Geisterschiff Mary Celeste, dessen verwaistes Auffinden Stoff nicht nur für wüste Spekulationen, sondern auch für literarische Werke (unter anderem von Sir Arthur Conan Doyle) und sogar PC-Spiele geliefert hat. Kultregisseur Rolf Olsen (Der Pfarrer von St. Pauli mit Curd Jürgens) schrieb für diesen hochspannenden Fernsehfilm ein auf den Fakten basierendes vorzügliches Drehbuch, das von Hans Stumpf, der auch die legendäre Krimiserie Kommissar Freytag inszenierte, in atemberaubende Bilder umgesetzt wurde. In der Hauptrolle als Kapitän brilliert Hans Joachim Kulenkampff als gutgläubiger Seemann, der nicht ganz unschuldig an den tragischen Ereignissen ist. Aber nicht nur Kuli glänzt in einer Paraderolle, auch der wunderbare Herbert Fleischmann agiert vorzüglich als primitiver, geldgieriger Steuermann. Ein weiteres Kabinettstückchen liefert Jan Hendriks als versoffener Matrose ab. Neben der exzellentenen Inszenierung ist auch die detailverliebte Ausstattung hervorzuheben. Ein aufwühlender Film über eines der großen Geheimnisse der Seefahrtsgeschichte, ein Muss für Kulis Fans aber auch für jene, die auf wirklich gut gemachte Filme nicht verzichten könnten. Das Geheimnis der Mary Celeste, jetzt von Pidax restauriert erstmals auf DVD präsentiert, zählt fraglos zu den Meilensteinen des deutschen Fernsehfilms!
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